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Das Internet bietet viele Möglichkeiten der Informationsbeschaffung. So wird auch vielfach der “Rechtsrat via Internet” als Service angeboten.
Wir haben die Frage der Onlinerechtsberatung kontrovers diskutiert und sind zu der Auffassung gelangt, dass die Nachteile für den Rechtssuchenden überwiegen.
Aus diesem Grund bieten wir eine Onlinerechtsberatung in der Regel nicht an.
Uns ist bewusst, dass die Vorteile, nicht das Haus verlassen zu müssen, nicht in einem Wartezimmer zu warten und nicht an Bürozeiten gebunden zu sein, für den Rechtssuchenden in der heutigen Zeit nicht unerheblich sind. Allerdings sind folgende Nachteile für uns so gravierend, dass wir auf das Angebot “Online Rechtsberatung” verzichten:
Der Rechtsrat ist immer eine Beurteilung eines bestimmten Lebenssachverhaltes. Eine Aufgabe des Rechtsanwaltes ist daher zunächst durch gezielte Fragen den genauen Sachverhalt - soweit dieser für die rechtliche Beurteilung relevant ist - zu ermitteln.
So löst sich ein Fall meistens durch genaue Analyse des Sachverhaltes und nicht durch Beurteilung schwieriger Rechtsfragen.
Hierzu gehört insbesondere die Beurteilung von Prozessrisiken. Ist der Mandant in diesem konkreten Fall im Prozess beweisbelastet und kann der Sachverhalt im Prozess aller Voraussicht auch bewiesen werden?
Die Rechtsberatung erfordert daher ein ständiges Hinterfragen durch den Rechtsanwalt, was praktisch nur durch ein persönliches Gespräch erfolgen kann. Erfahrungsgemäß werden bestimmte Aspekte des Sachverhaltes erst durch mehrmaliges Hinterfragen genannt oder aber die Tragweite - der für den Mandanten unter Umständen unwichtig erscheinenden Details - erkannt.
Erst wenn der Sachverhalt feststeht, kann die rechtliche Beurteilung erfolgen. Nach unserer Auffassung ist eine Onlinerechtsberatung nur dazu geeignet, abstrakte Rechtsfragen zu beantworten. Hier wird uns die Zukunft sicherlich weitere Möglichkeiten, wie z.B. einer Videokonferenz bringen.
Weitere nicht zu vernachlässigende Punkte sind folgende:
1. Das Mandatsverhältnis ist regelmäßig auch ein Vertrauensverhältnis. Wer einen Rechtsrat benötigt, hat in der Regel auch wirkliche Probleme, welche man meistens lieber einer Person anvertraut, die einem sympathisch ist. Eine “Symphatieprobe” ist via Internet nicht möglich.
2. Wer sich für gut beraten hält, möchte meist von einem Anwalt weiter vertreten werden. Auch hier stößt das Internet auf Schwierigkeiten. Sitzt beispielsweise der Mandant in München und der Rechtsanwalt in Flensburg, erfolgt eine weitere Vertretung meist nicht. Die Beauftragung eines weiteren Rechtsanwaltes führt darüber hinaus zu Mehrkosten.
Selbstverständlich nutzen wir die Möglichkeiten des Internets. Sollten Sie eine rechtliche Beurteilung per E-Mail übermittelt wünschen, setzen Sie sich daher - aus den obigen Gründen - vorher mit uns persönlich in Verbindung. Wir prüfen, ob in Ihrem Fall auch eine Onlineberatung erfolgen kann.
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